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Highspeed telegraphy in Switzerland Hochgeschwindigkeitstelegraphie in der Schweiz Cкоростная радиотелеграфия в Швейцарии

 

  • CW Operators HB9A und HB9Q am 10.04.1932 auf dem Zürichsee
  • HB9AL und HB9T im Telegrafiebetrieb im Jahre 1935

Wie überall in der Welt wollte man auch in der Schweiz bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die Telegrafiezeichen in hoher Geschwindigkeit senden und empfangen können.

Erste Wettbewerbe wurden unter Armeefunkern in den 1930er Jahren durchgeführt. Leider findet man darüber keine schriftlichen Aufzeichnungen mehr.

Swiss armee radio operators during WW2. Picture from Magazin "Schweizer Soldat" 1945

Die Berufsfunker von Armee, Polizei (Interpol), der Seefahrt und des Internationalen Roten Kreuzes beherrschten zwar eine hohes Tempo. Deren Priorität war jedoch eine fehlerfreie und  qualitativ hochwertige Morseaussendung über einen Zeitraum von bis zu mehreren Stunden.

Willi Bodmer (HB9TC) worked as a professional radio-operator at Interpol in Zürich.

Aus diesem Grunde wurde die Hochgeschwindigkeits Morsetelegrafie in der Schweiz hauptsächlich von lizenzierten Funkamateuren gepflegt. Diese Stationen trafen sich auf den ihnen zugeteilten Kurzwellen Bändern und "unterhielten" sich oftmals über mehrere Stunden durch Funkverbindungen in dieser Betriebsart.

Telegraphy stamp Switzerland 1881

Im Jahre 1951 wurde in Deutschland der Radio Telegraphy Highspeed Club (HSC) gegründet. Als Mitglied in diesen Club eingeladen werden lizenzierte Funkamateure die eine Geschwindigkeit von 125 Buchstaben pro Minute (zählweise nach PARIS) über einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten fehlerfrei aufnehmen und senden können und von mehreren Mitgliedern vorgeschlagen werden.

Bereits im Gründungsjahr wurden fünf Schweizer Funkamateure in diesen ehrenvollen Verein aufgenommen. Es waren dies Aldo Fonti (HB9JL), Kurt Hübner (HB9KX), Kurt Rüesch (HB9ET) und die Brüder Erwin Beusch (HB9EL) und René Beusch (HB9IL).

The founders of the Highspeed Club (HSC) in 1951


Stand 1.09.2018 sind folgende Schweizer Rufzeichen als Mitglied im Radio Telegraphy Highspeed Club von 1951 gelistet:

HB9ABO, HB9ADH, HB9AFH, HB9AXZ, HB9BCZ, HB9BJL, HB9CDU, HB9CSA (DL4FDM), HB9CVQ (DK2VQ), HB9CZF, HB9DAX, HB9DQJ, HB9ETS, HB9FIR (IK0XCB) und HB9KAZ.

Leider verstorbene Mitglieder sind HB9AZB, HB9CA, HB9CDY (G3ESY), HB9EL, HB9ET, HB9GR, HB9IL, HB9JL, HB9KX, HB9MC, HB9QH, HB9RE, HB9SJ, HB9TX und HB9XX.

Die technische Entwicklung der Morsetasten schritt voran und so wurde es im Laufe der Zeit einfacher noch höhere Geschwindigkeiten mit moderneren Morsetasten zu erzielen.

The famous "Interpol-Morse-key" designed and built by Kurt Trachsel HB9ASN


QSL-Karte von Beat Semadeni HB9YZ für seinen Aufenthalt im Jemen 1964

Im Jahre 1961 wurde der Radio Telegraphy Very Highspeed Club (VHSC) gegründet. Hierfür muss das Mitglied mindestens ein Tempo von 200 Zeichen pro Minute (zählweise PARIS) beherrschen. Als erstes Schweizer Mitglied in diesem Verein wurde Beat Semadeni (HB9YZ) mit Mitgliedsnummer 12 geführt. Er war unter anderem im Jahr 1964 als Morsetelegrafist für das IKRK im Jemen tätig, dabei funkte er in seiner Freizeit mit dem Rufzeichen 4W1B.

In den 1970er Jahren war die Aktivität der schnellen Telegrafisten auf die Amateurfunkbänder beschränkt. So war der jährlich im Juni ausgetragene National Field Day das Topevent. Der sogenannte NFD war der Wettbewerb bei dem die Schweizer Telegrafisten ihre Morsekünste beweisen konnten.

Im Jahre 1980 wurde der Highspeed Club (HSC) Schweiz gegründet. Leider stand die gute Idee dieses Vereins unter einem schlechten Stern und so wurde in Folge dessen der Helvetia Telegraphy Club gegründet. Der HTC sieht sich als Zusammenschluss aller an Telegrafie interessierter Funkamateure in der Schweiz.

In den 1980er Jahren nahm HB9CSA mehrmals an den (West-) Deutschen Telegrafie Meisterschaften teil. Auf den Amateurfunkbändern begann die Zeit der extrem hohen Geschwindigkeiten. Der Super Highspeed Club (SHSC) und der Extremely Highspeed Club (EHSC) wurden gegründet. Speziell auf dem 40 Meter Band (7 Megahertz) waren fast rund um die Uhr "Telegrafie Freaks" zu hören welche sich zum Ziele setzten so schnell zu Morsen wie man sprechen kann.

1991 nahm das erste Schweizer Team an internationalen Telegrafie Meisterschaften teil. Im belgischen Neerpelt war HB9CSA der einzige Teilnehmer der Eidgenossen an der IARU Region 1 HST Championships. HB9RE begleitete seinen Sohn und half als Jurymitglied zum guten Gelingen bei.

IAR Region 1 championship 1991. From left to right: Jan HA3NS, Fritz HB9RE and  Gheorge YO3FU

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Nach längerer Pause nahm im Jahre 2011 wieder eine Schweizer Mannschaft an den in Deutschland ausgetragenen HST Weltmeisterschaften statt. Christian HB9BJL, Fritz HB9CSA und Bogdan HB9EYN/YO8RJV vertraten die Farben der Eidgenossen. Der in der Schweiz wohnhafte Bogdan gewann in Bielefeld die ersten zwei WM Medaillen für die Schweiz.

Andreas HB9JOE und Yvonne HB9ELF holten die Weltmeisterschaften für das Jahr 2012 in die Schweiz. Im malerischen Bergdorf Beatenberg im Kanton Bern fanden sich Teilnehmer aus 16 Ländern zu einem fantastisch organisierten Anlass zusammen. Als neuer Teilnehmer konnte Fulvio HB9DHG im schweizer Team begrüsst werden. Wiederum konnte Bogdan HB9EYN zwei Bronzemedaillen gewinnen.

2013 fanden die Weltmeisterschaften im bulgarischen Borovez statt. Drei Mitglieder des letztjährigen Organisationskommitee fanden ins Team und nahmen als Teilnehmer an den Wettbewerben teil, dies waren Christoph HB9AJP, Markus HB9HVG und Veronika HB9HVW. Bogdan HB9EYN konnte die ersten zwei Goldmedaillen für die Eidgenossen gewinnen.

Fortsetzung folgt... 




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